Das Vorbild
Sie sind gewissermaßen die Urahnin einer Bundesdeutschen Bahnikone!
Die fünf Vorserien-Lokomotiven der legendären V200.0 der Deutschen Bundesbahn waren seinerzeit ein Meilenstein der Lokomotiventwicklung und gleichzeitig die ersten Großdiesellokomotiven Deutschlands. Die V200 001 bis 005 wurden 1953 bzw. 1954 von Krauss-Maffei in München gebaut.
Die Lokomotiven waren zunächst 2.000 PS stark und übernahmen von Anfang an wichtige Dampflok-Schnellzugleistungen auf den großen Magistralen der DB.
Die fünf Maschinen der Vorserie unterscheiden sich dabei noch deutlich von den folgenden 81 Serienlokomotiven. Neben der höheren Leistung von 2.200 PS finden sich auch zahlreiche, von außen erkennbare, Unterschiede.
So wiesen die ersten Loks nur ein Zweilicht-Spitzensignal (rot/weiß getrennt) auf, während die Maschinen ab Betriebsnummer V200 006 ein zusätzliches drittes Spitzenlicht bekamen. Die Vorserienloks erhielten das dritte Spitzenlicht ab 1959 ebenfalls nachgerüstet. Weitere von außen sichtbare Unterschiede sind die kleinen Maschinenraumfenster ohne Lamellen, die fehlenden Lüftungsöffnungen über den Scheinwerfern, die Lokpfeife direkt vor den Frontscheiben und die geänderte Anordnung der verschiedenen Wartungsklappen und -Öffnungen.
Die Serienloks V200 006 bis V200 086 wurden zwischen 1956 und 1959 gebaut. Dabei wurden 20 Lokomotiven von MaK (Kiel) und 61 Loks von Krauss-Maffei (München) gebaut.
Bis Mitte der 1960er Jahre trugen die Loks bis zur Betriebsnummer V200 055 den langen Schriftzug "DEUTSCHE BUNDESBAHN" auf der Längsseite am Lokkasten. Dieser Schriftzug wurde anschließend durch ein DB-Logo ("Keks") ersetzt und damit an die Lok mit höherer Betriebsnummer angepasst.
Neben den erwähnten Schnellzugleistungen wurden die Maschinen später auch in Personenzug- und schnellen Güterzugdienst eingesetzt. Ab 1968 als Baureihe 220 bezeichnet, waren die Loks ab Ende der 1970er Jahre vor allem im Norden Deutschlands beheimatet. Ihr Stern begann ab Anfang der 1980er Jahre zu sinken. Die veraltete Dampfheizung und die wartungsintensive, zweimotorige Maschinenanlage führten zur Abstellung aller Loks bis 1984, sodass keine der V200.0 eine Dienstzeit von 30 Jahren erreichte.